Unsicherheit bleibt bestehen - Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet
Das langanhaltende Veranstaltungsverbot und insbesondere die nach der heutigen Medienkonferenz des Bundesrats weiter bestehende Unsicherheit sind der Super-GAU für eine ganze Branche. Neben den Veranstaltern als deren Motoren sind gleichermassen Künstlerinnen und Künstler, Technikfirmen, Spielstätten, Bühnen- und Zeltbauer, Getränkehändler, Ticketingunternehmen, Hotels, Sicherheitsangestellte, Eventpersonalverleiher, Druckereien und viele mehr betroffen, darunter zahlreiche inhabergeführte Kleinstunternehmen und Freischaffende. Hinzu kommt, dass Veranstaltungen anerkanntermassen auch ein Vielfaches an indirekter Wertschöpfung auslösen und eine touristische und identitätsstiftende Bedeutung aufweisen. Insgesamt sind also Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet.
Bereits über 1'000 Veranstaltungen abgesagt oder verschoben
Den Veranstaltern wurde ein Berufsverbot auferlegt, aus dem einerseits ein totaler Ertragsausfall, andererseits aber gleichzeitig auch ein hoher Zusatzaufwand durch Verschiebungen und Rückabwicklungen entsteht. Allein von den 44 Mitgliedern des Branchenverbandes SMPA wurden bislang über 700 Veranstaltungen abgesagt und 400 verschoben. Die Umsatzeinbussen belaufen sich auf über 100 Millionen Franken, Tendenz weiter stark steigend.
Weder juristische Grundlage, noch Ansätze für eine Exit-Strategie
Dass nun für Veranstaltungen weder eine juristische Grundlage noch Ansätze für eine Exit-Strategie präsentiert wurde, ist nicht nachvollziehbar. Damit wird die Situation für die Veranstaltungsbranche dramatisch, denn auch für alle künftigen Veranstaltungen steht der Vorverkauf derzeit verständlicherweise still. Diese Einbussen werden auch nach dem Auslaufen der Massnahmen nicht mehr aufzuholen sein. Nachdem die Alarmrufe der Veranstaltungsbranche zuerst gehört wurden, wird sie jetzt übergangen: Zinslose Darlehen und erweiterte Kurzarbeitsmodelle helfen zwar zu überbrücken; Unterstützungsgelder für verschobene und abgesagte Veranstaltungen aus dem Kulturbereich vermögen vielleicht die unabwendbaren Schäden teilweise etwas zu mildern. Aber gerade für letztere sind die Prozesse leider noch immer nicht in allen Kantonen definiert und noch nicht mit den Empfehlungen des Bundesamts für Kultur harmonisiert. Fazit: Die kurz-, mittel- und langfristige Zukunft bleibt für Veranstalter und ihre Mitstreiter, die im selben Boot sitzen, existenzbedrohend.
Grosse Sommerveranstaltungen vor dem Aus
Bislang litten besonders die Veranstalter von Indoor-Veranstaltungen, Musicals oder Zirkus-Aufführungen unter dem Veranstaltungsverbot: Eine Nichtdurchführung zieht jeweils einen Totalausfall der Einnahmen nach sich, während substanzielle für die Veranstaltung bereits getätigte Investitionen, wie zum Beispiel Werbemassnahmen, externe Planungsarbeiten, Vorleistungen für Infrastruktur, Bewilligungskosten und je nach Absagezeitpunkt auch mehr oder weniger hohe Forderungen von Lieferanten und Künstlern stehen bleiben. Hinzu kommen die laufenden Kosten für Mitarbeiterlöhne, Mieten und Verwaltungsaufwand. Nun sind zunehmend die grossen Sommerveranstaltungen betroffen, bei denen die erbrachten Vorleistungen in zeitlicher und finanzieller Hinsicht deutlich höher sind und sämtliche Erträge innerhalb von wenigen Tagen erwirtschaftet werden müssen. Darüber hinaus sind auch bereits Veranstaltungen berührt, welche nach dem Verbot stattgefunden hätten, beispielsweise weil wesentliche Vorbereitungsleistungen nicht mehr rechtzeitig erbracht werden können, weil zu wenig Tickets verkauft werden, weil internationale Künstler abgesagt haben und weil jeden Tag weitere Kosten entstehen, welche nicht mehr verantwortet werden können und in der Folge auch nicht mehr tragbar sind.
Kulante Ticketrückerstattung
Die Mitglieder des Branchenverbandes SMPA, die ein Festival veranstalten, sind zusammen mit weiteren wichtigen Player der Schweizer Event- und Unterhaltungsszene übereingekommen, dass sie auch den Ticketinhabern von grossen Sommerveranstaltungen weiterhin einen angemessenen Gegenwert für bereits gekaufte Tickets bieten wollen. Das ist bei verschobenen Veranstaltungen primär ein Billett für die kommende Ausgabe. Der Kunde kann sich in gewissen Fällen aber auch für einen Gutschein im gleichen Wert entscheiden, mit dem er eine andere Veranstaltung des selben Veranstalters besuchen kann. Auch die Rückerstattung gehört nach wie vor zu den Empfehlungen des Verbandes. Die SMPA empfiehlt allen Sommerveranstaltungen, für den grossen Rückabwicklungsaufwand, der nur mit externen Dienstleistern bewältigt werden kann, und als kleinen Anteil an die über die vergangenen 12 Monate erbrachten immensen Vorleistungen, einen Unkostenbeitrag von 10% des Ticketpreises zurückzubehalten. Solidarität mit dem Lieblingsfestival bedeutet primär, das erworbene Ticket auch für die kommende Ausgabe einzusetzen. Wer nicht um eine die Rückerstattung herum kommt, kann sich mit den Sommerveranstaltungen solidarisch zeigen und im Rückerstattungsprozess immerhin einen Teil des Ticketpreises spenden.
Unterstützungsmassnahmen dringend nötig
Die SMPA befindet sich im regen Austausch mit anderen Verbänden der Live Entertainment Branche in der Schweiz und im Ausland und spricht sich laufend mit weiteren Organisatoren von Veranstaltungen, mit Ticketingunternehmen, mit Künstlerinnen und Künstlern sowie mit Dienstleistern der Branche ab. Es besteht Einigkeit, dass die Langzeitfolgen für das «Öko-System Event» noch nicht absehbar, jedoch heute schon dramatisch sind. Um ein vielfältiges und lebendiges Angebot von Veranstaltungen aufrecht erhalten zu können und die Insolvenz von Veranstaltern und Veranstaltungen aber auch Folgeschäden bei Künstlerinnen und Künstlern, Kultureinrichtungen und Lieferanten auf ein tragbares Mass zu reduzieren, sind weitere Stützungsmassnahmen erforderlich.
Verlängerung des Zustandes höherer Gewalt
Um weitere Schäden zu minimieren, würde der Branche jetzt helfen, wenn der Bundesrat den Zustand höherer Gewalt bis 90 Tage über das Ende der behördlich angeordneten Massnahmen zum Schutz vor der Ausbreitung des Corona-Virus ausdehnt, wie es beispielsweise in Portugal bereits umgesetzt ist. Dank dieser einfachen Massnahme könnten Veranstalter unabhängig von Behördenentscheiden vor dem Zeitpunkt über eine Nichtdurchführung entscheiden, ab dem sehr viele Verpflichtungen verbindlich eingegangen werden müssen und hohe, nicht mehr rückerstattbare Kosten entstehen.
Frühzeitige, rollende Planung
Wünschenswert wäre es zudem, dass die Entscheide zur Verlängerung des Veranstaltungs-verbotes von den Behörden endlich frühzeitig und rollend kommuniziert würden, was den Aufwand und die Unsicherheit bei den Veranstaltern und den nachgelagerten Personen und Unternehmen senken würde.
Exit-Strategie mit Sicherstellung der Gesundheit
Die SMPA erklärt sich gerne bereit, die Behörden mit Rat und Tat bei der Ausarbeitung einer lösungsorientierten umsetzbaren Exit-Strategie für Veranstaltungen zu unterstützen. Veranstalter wissen am besten, wie ihr komplexes Öko-System funktioniert und können dadurch wertvolles Know-how unter Einbezug aller gesundheitsschützenden Massnahmen einbringen. Erste Priorität ist und bleibt, die Gesundheit des Publikums, der Künstlern und der Crew zu garantieren.
Kontakt:
Christoph Bill
Präsident
Tel. 062 745 90 60
Die SMPA ist der Branchenverband der professionellen Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstalter.
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Swiss Music Promoters Association (SMPA) (Firmenporträt) | |
Artikel 'Positionspapier der SMPA: Kultur- und Veranstaltungsbranche ist konsterniert und...' auf Swiss-Press.com |
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